OVGU setzt innovative Mobilitätskonzepte in die Praxis um
Zur Reduzierung von Verkehrsaufkommen und Schadstoffemissionen in den Städten, aber auch auf dem Land, sind innovative Mobilitätskonzepte von größerer Bedeutung denn je. Wissenschaftler*innen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg forschen aktiv in diesem Bereich und sind auch an der wirtschaftlichen Umsetzung der Konzepte beteiligt.
Der Großraum Magdeburg wird dabei immer mehr zu einer Modellregion für intelligente Mobilität. So entwickelt die Fakultät für Maschinenbau der OVGU unter Leitung von Logistik-Professor und Projektkoordinator Hartmut Zadek in einem mehrjährigen Forschungsprojekt einen automatisierten Shuttle-Bus mit Elektromotor, der in der Fachwerkstadt Stolberg im Harz für die Beförderung von Touristen in den historischen Stadtkern eingesetzt werden soll. Gerade im Bereich künstliche Intelligenz ist ein effizienter und gleichzeitig kontrollierter Transfer von Forschungswissen in wirtschaftlich umsetzbare, praktische Konzepte unabdingbar. Daher sind Wissenschaftler*innen aus verschiedensten Bereichen, unter anderem aus den Ingenieurswissenschaften, der Informatik, der Umweltpsychologie, den Sozialwissenschaften und der Logistik, an dem Vorhaben beteiligt.
Ein weiterer Forschungsbereich der OVGU beschäftigt sich darüber hinaus mit dem autonomen Paket- und Lastentransport. Unter Leitung von Stephan Schmidt, Professor für autonome Fahrzeuge, entwickelt ein interdisziplinäres Team das autonome Lastenrad – vom Fahrgestell über das intelligente Betriebssystem bis hin zum digitalen Rufdienst. Zunächst werden die Lastenräder ausschließlich mit Sicherheitsbegleitern unterwegs sein und mittels künstlicher Intelligenz das Verhalten im Straßenverkehr lernen, so Stephan Schmidt.
Auch das TUGZ hat in der Vergangenheit bereits durch die Unterstützung des Gründungsprojekts Trenux bei der Entwicklung eines solchen Lastenfahrrads mitgewirkt. Die Jungunternehmer Finn Süberkrüb und Markus Rothkötter haben mit Trenux einen ausklappbaren Fahrradanhänger entwickelt, der auf dem Gepäckträger angebracht werden kann - also quasi einen „Kofferraum“ für das Fahrrad. Auf diese Weise können zum Beispiel größere Einkäufe oder Getränkekiste ganz ohne Auto durch die Stadt transportiert werden.
Die Wissenschaftler*innen der OVGU engagieren sich durch die praktische Umsetzung von innovativen Konzepten im Bereich intelligenter Mobilität somit aktiv für den Wissenstransfer. Hartmut Zadek spricht zudem von einer Handreichung für die Kommunen in Sachsen-Anhalt. Die universitäre Forschung verweist auf Bedarfe und Einsatzmöglichkeiten des autonomen Personen- und Warentransports sowie auf spezielle Anforderungen an die Infrastruktur.