Gründerportrait SciFlow
Mit wem habe ich es hier zu tun? Stellt euch und euer Produkt doch bitte kurz vor.
Wir sind Frederik und Carsten, Gründer von SciFlow, und kennen uns schon 10 Jahre. Fast so alt ist auch die Idee zu SciFlow; kurz: wissenschaftliches Schreiben und Veröffentlichen, aber extrem einfach. 2009 hatten wir schon überlegt uns mit SciFlow selbstständig zu machen, haben uns aber für feste Jobs bei Oracle bzw. Capgemini entschieden. An die Idee haben wir aber immer geglaubt. Die Initialzündung für SciFlow kam als Carsten seine Dissertation geschrieben hat und wir festgestellt haben, dass es immer noch keine Lösung gibt, um einfach wissenschaftlich zu schreiben und zu veröffentlichen. An unsere Idee haben wir geglaubt und unsere Jobs gegen SciFlow eingetauscht.
Anfang letzten Jahres kam Viktor an Bord. Damit ist das Gründerteam vollständig. Viktor unterstützt uns dabei, die Vision eines anwenderfreundlichen Programms Wirklichkeit werden zu lassen. Schon jetzt in der Beta Phase haben wir mit über 100 Wissenschaftlern gesprochen und die Nutzererfahrung in SciFlow getestet.
Aber da seid ihr doch nicht die Ersten!
Wissenschaftliche Artikel werden seit mehreren 100 Jahren verfasst. Zuerst per Hand, dann per Druck, schließlich mit der Schreibmaschine und nun hauptsächlich über Microsoft Word. Word gibt es nun schon seit über 30 Jahren Zeit für eine Innovation.
Anders als bisherige Textverarbeitungsprogramme konzentrieren wir uns darauf Forschende nicht nur beim Schreiben zu unterstützen, sondern auch beim Veröffentlichen. Das fängt mit einer einfachen und klaren Oberfläche an, die nur das anbietet, was Forschende wirklich benötigen nicht mehr und nicht weniger.
Feedback ist für eine tolle Veröffentlichung unerlässlich. Feedback von anderen zu bekommen, schnell zu verstehen und schließlich einzuarbeiten ist leicht möglich. Außerdem ist es in SciFlow besonders einfach, mit Hilfe eines fertig vorformatierten PDF direkt zu veröffentlichen. Lästige Layoutbearbeitung entfällt damit.
SciFlow - Warum ist einfach einfach gut?:
Was war bisher eure größte Herausforderung?
Für uns als Startup ist es immer wichtig mit wenig viel zu erreichen. Das bedeutet den Fokus auf das zu richten, was wirklich zählt, die Wünsche unserer Kunden, also Forschenden zu adressieren. Bevor wir ein Feature programmieren, haben wir uns Feedback geholt, ob das Feature Forschenden hilft und was genau geleistet werden muss. So wollen wir sicherstellen, dass wir ein Produkt schaffen, womit WissenschaftlerInnen effektiver zusammen schreiben und veröffentlichen.
Wie geht’s denn derzeit voran mit eurem Vorhaben?
Seitdem wir im Herbst letzten Jahres die Betaversion veröffentlicht haben, beschleunigt sich alles enorm. Das bedeutet viel Feedback unserer Testnutzer und viele Änderungen. Zum Glück haben wir ein gutes Team, das die Wünsche schnell umsetzt. Dank der Hinzunahme von privaten Investoren können wir nun das nächste Teammitglied Vollzeit an Bord nehmen. Aktuell suchen wir einen Entwickler in Magdeburg.
Dieses Jahr wird es so richtig spannend! Wir beenden die Betaphase und planen für April 2017 das Go live.
Warum wollt ihr in Magdeburg gründen? Was verbindet euch mit der Stadt?
Carsten hat in Magdeburg studiert. Ursprünglich kommen wir aus Berlin. Deswegen bekommen wir diese Frage recht häufig gestellt. Magdeburg hat uns angezogen, weil exzellente Fachkräfte an der Uni ausgebildet werden und wir in den letzten Monaten einen echten Gründergeist in Magdeburg spüren. Die Arbeit unsere Praktikanten hat diesen Eindruck bestätigt. In Start-ups hineinzuschnuppern scheint gerade sehr in zu sein in Magdeburg. Dazu wollen wir beitragen, weswegen wir ein Meetup, eine Art Community, für alle JavaScript-Interessierte in der Region aufbauen. Das erste Meetup war gleich mit 30 Personen ausgebucht.
Auch die Fördermöglichkeiten zum Beispiel durch die Investitionsbank Sachsen-Anhalt sind hervorragend. Das Transfer- und Gründerzentrum der Uni Magdeburg trägt auch dazu bei, in dem es Methoden, die im Silicon Valley Standard sind, in den universitären Forschungstransfer integriert und ein super Ansprechpartner für uns ist.
Hand aufs Herz - Wie werdet ihr zum nächsten Unicorn Business oder sehen wir euch demnächst auf der FuckUp Night?
Der Markt ist größer, als es sich von außen vermuten lässt. Im Bereich des wissenschaftlichen Schreibens und Veröffentlichens werden jährlich über 25 Milliarden Euro umgesetzt. Wir haben ein tolles Team, jede Menge Knowhow und haben in den letzten Monaten schon gezeigt, dass wir liefern können. Im nächsten Schritt möchten wir noch mehr Nutzer generieren. Auch hier unterstützt uns die Otto-von-Guericke-Universität sehr, in dem sie ihren Wissenschaftlern unser Tool zur Veröffentlichung von Publikationen zur Verfügung stellt. Für uns ist das eine Win-Win-Situation: Wir erhalten noch mehr wichtiges Praxis-Feedback von Forschenden und die Forschenden lernen unsere Software und die vielen Nutzungsvorteile kennen.
Das Team
Vorne: Dr. Carsten Borchert (CEO, Co-Founder) / Frederik Eichler (CTO, Co-Founder)
Hinten: Fabian Richter (Freelancer) / Viktor Hahn (UX/UI Designer, Frontend Developer) / Daniel Thyen (Trainee) / Sindhura Gujjula (Master Studentin)