Gründungsportrait Periodically
Katharina Weißig und Corvin Groß wollen die Welt ein ganzes Stück besser machen. Dass diese Aussage mehr ist als nur der Firmen-Claim, zeigt sich in ihrer Produktidee. Mit Periodically möchte das Gründungsteam durch hygienische und preiswerte Spender die Einführung kostenloser Menstruationsprodukte ermöglichen und dabei das Thema Menstruation in die Gesellschaft tragen.
Angefangen im 3D-Drucker, wird der Spender inzwischen aus Edelstahl produziert. Gegenüber Konkurrenzprodukten benötigt er keine aufwendige Wartung, ist deutlich günstiger in der Anschaffung und durch das verwendete Material hygienisch und nachhaltig. Was als studentische Initiative begann hat im Mai 2021 zu einem Startup geführt.
Corvin Groß und Katharina Weißig mit ihrem entwickelten Spender für Menstruationsprodukte. Foto: Sven Kloss/OVGU
Zahlreiche öffentliche Debatten gerade in jüngster Vergangenheit zeigen, dass sich das Team mit ihrem Produkt am Zahn der Zeit bewegt. Es geht um die Gleichstellung aber auch um das Sichtbarmachen eines normalen biologischen Prozesses des Körpers. Zudem können Frauen finanziell entlastet werden, wenn Menstruationsartikel frei zur Verfügung stehen – genau wie Seife oder Toilettenpapier.
Ziel der Medizinstudierenden ist es, in allen öffentlichen Einrichtungen mit Periodically vertreten zu sein. In Schottland wurde erst Ende 2020 ein entsprechender Gesetzesentwurf verabschiedet, der die Regierung auffordert ein landesweites Programm zur Bereitstellung von Menstruationsprodukten einzurichten.
In der Medizinischen Fakultät der Uni Magdeburg sind bereits einige der Spender von Periodically zu finden. Und auch andere Universitäten bundesweit haben Periodically im Einsatz oder möchten das System einführen.
Wir wollten von Katharina und Corvin erfahren, wie sie den Weg der Gründung erlebt haben und welche Tipps sie angehenden Gründer*innen geben können. Lest hier unser Interview mit Katharina und Corvin:
Mit wem haben wir es zu tun?
Wir sind zwei Medizinstudierende, die auf dem Campus der Universitätsklinik über viele Jahre die umfassenden Fachgebiete dieser wunderbaren Naturwissenschaft erlernen dürfen.
Beendet den Satz: Die Idee ist uns gekommen, als…
…wiederholt fehlende Periodenprodukte dazu führten, dass an einer Präsenzveranstaltung nicht ohne Angst und Scham teilgenommen werden konnte.
Magdeburg ist Gründer*innenstadt, …
…weil es viele Anlaufstellen zur Unterstützung, viel Wissen und viele motivierte Menschen gibt und die Stadt über eine gute Infrastruktur verfügt.
Eure Top3-Tipps um in turbulenten Zeiten durchzuhalten:
- sich darauf verlassen, was man selbst für richtig empfindet
- zusammenhalten
- frei denken und sich nicht einengen lassen, um das eigentliche Ziel nicht aus den Augen zu verlieren
Was war bislang euer größter Erfolg?
Die sehr positiven Rückmeldungen zu unserem Engagement und die Herstellung unserer ersten Spender.
Welche Pläne stehen für euch mit Periodically an?
Wir haben die Möglichkeit, ein gesellschaftliches Problem anzugehen. Dies können wir am besten, indem wir stets unsere Produkte weiterentwickeln und allen zugänglich machen, die sich zu diesem Thema aktuell engagieren.
Was hättet ihr gern vorher gewusst?
- Dass es das Transfer- und Gründerzentrum gibt.
- Dass man viele tolle Menschen kennen lernt.
Wie unterstützt euch das TUGZ?
Das TUGZ hat einen ganz eigenen Blick auf ein Unternehmen, kann also sowohl die Wirkung beurteilen, als auch Wege aufzeigen, in die man sich entwickeln kann. Insbesondere die vielfältigen Möglichkeiten, die einem Unternehmen bevorstehen, können somit erkannt und Chancen gut genutzt werden.