Gründerportrait 3DQR
Mit wem habe ich es hier zu tun? Stellt euch und euer Produkt doch bitte kurz vor.
Mein Name ist Daniel Anderson und ich bin der CEO und Gründer von 3DQR. Unser Unternehmen präsentiert den neuesten Stand der Augmented Reality, mit dem das volle Potenzial der Digitalisierung letztendlich auch direkt in der realen Umgebung verfügbar wird. Wir ermöglichen eine kinderleichte Einbindung von digitalen Live-Informationen und personalisierten 3D-Produkt-Erlebnissen auf beliebigen Printmedien, Objekten oder Umgebungen. Dadurch schaffen wir die unmittelbare Kundenbindung und garantieren begeisternde Live-Demos. Dies ermöglicht es unter Anderem, sich ein Möbelstück vor dem Kauf virtuell im eigenen Wohnzimmer anzusehen, beliebige Druckerzeugnisse mit interaktiven 3D-Modellen zu erweitern oder digitale Wartungshinweise direkt über reale Geräte einzublenden. 3DQR bietet erstmalig eine Lösung, mit der sich solche Szenen schnell und einfach, allein auf Basis eines normalen QR-Codes, erstellen lassen.
Aber da seid ihr doch nicht die Ersten!
Bei der bisherigen Entwicklung von Augmented Reality Szenen, war die Entwicklung einer eigenen kostenintensiven App notwendig. Wir haben eine Lösung entwickelt, die durch Verknüpfung mit der existierenden QR-Code-Technologie den Aufwand zur Erstellung einzelner Augmented-Reality-Inhalte drastisch reduziert. Mit 3DQR wird die Erstellung einer Augmented-Reality-Einblendung einfacher als die Entwicklung einer Website.
Noch in diesem Jahr wird zudem eine Online-Konfigurator-Plattform fertiggestellt. Unternehmen können dann per simplem Baukastenprinzip eigene AR-Szenen aus verschiedensten Quellen zusammenstellen und selbstständig auf ihren QR-Codes platzieren. Durch die damit erreichte, uneingeschränkte AR-Szenen-Vielfalt und den Aufbau auf dem etablierten QR-Code-Standard wird erstmals die Voraussetzung für einen anwendungsübergreifenden Augmented Reality Standard geschaffen.
Was war bisher eure größte Herausforderung?
Am Anfang war tatsächlich das Hauptproblem die Finanzierung. Mit einer guten Idee allein kann man selten schon spürbare Umsätze machen und auch Investoren sind (zumindest in Deutschland) in der Phase noch sehr zögerlich. Von daher hat die Unternehmensentwicklung in den ersten ein bis anderthalb Jahren einiges meiner privaten Reserven aufgebraucht und Nerven gekostet. Als die Technologie grundsätzlich stand und ich schon erste kleine Kundendemos vorweisen konnte wurde es dann stetig einfacher. So konnte ich dann eine Förderung der Investitionsbank bekommen und zwei Business Angels gewinnen, außerdem wuchsen seitdem die Umsätze stetig.
Wie geht’s denn derzeit voran mit eurem Vorhaben?
Aktuell wurden bereits viele spannende Projekte durchgeführt und es sind mit verschiedenen Unternehmen längerfristige Einsatzszenarien für 3DQR geplant. Während somit die Marktfähigkeit der Technologie bewiesen wurde, wird im nächsten Schritt der Übergang auf die in Kürze veröffentlichte Webplattform geplant, über die das Geschäft dann mit minimalem Zusatzaufwand sehr stark skaliert werden kann. Generell sind die meisten Menschen, die unsere Technik live sehen und testen, absolut begeistert.
Warum hast du in Magdeburg gründen? Was verbindet dich mit der Stadt?
Die Gründerszene in Magdeburg befindet sich zur Zeit in einem starken Entwicklungsprozess. Es gibt viel Unterstützung durch Beratungsstellen und Fördermittel. Im Vergleich zu den Startup-Hochburgen ist es in Magdeburg aktuell noch einfacher, mit einem innovativen Produkt aufzufallen und schnell intensive Beziehungen zu anderen wichtigen Unternehmen der Region aufzubauen. Mein Ziel ist es, führender Anbieter im Bereich Augmented Reality zu werden und weitere Arbeitsplätze in der Region zu schaffen.
Hand aufs Herz - Wie werdet ihr zum nächsten Unicorn Business oder sehen wir euch demnächst auf der FuckUp Night?
Bisher spricht nichts gegen Ersteres! Unsere Vision ist es, Augmented Reality zukünftig als eigenen, neuen Werbekanal zu etablieren. Wir wollen mit unseren Lösungsansätzen die Welt der Augmented Reality mitgestalten und eine Vorreiterrolle einnehmen. Und das nicht nur in Deutschland, sondern international. FuckUp Nights sind immer einen Besuch wert, allerdings vorzugsweise als Zuhörer.
Dein Rat an andere Gründer?
Zunächst mal: probiert es einfach aus! Bei der ersten Gründung sollte man am Anfang darauf achten, sein persönliches Risiko zu minimieren (also z.B. hohe private Kredite eher vermeiden), sich einen Plan machen wie man das nächste Jahr notfalls auch ohne Einnahmen überstehen kann und sich dann einfach voll auf die Gründung stürzen! Sehr viele Dinge, die bei einer Gründung wichtig sind, lernt man erst, wenn man sie wirklich benötigt (oder manchmal auch wenn es schon zu spät ist), darum sollte man auch bereit sein, Fehler einzusehen und ggf. nochmal komplett umzuschwenken. Auf einige Herausforderungen kann man sich durch gute Vorarbeit und erfahrene Mentoren vorbereiten, für andere muss man einfach eigene Erfahrungen sammeln.
Welcher Typ bist du? ENTWEDER „Elbe“ ODER „Stadtpark“?
Meine Karriere hatte Ihren Ursprung im Fraunhofer VDTC in einem Büro mit wunderschönem Elbblick, und weit vom Elbufer sind wir auch in den folgenden Büros nie gekommen. Also: Elbe!
Bildquelle:
(c) Daniel Anderson, 3DQR